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Kommentar: Briten stimmen für politischen Wandel

Kommentar: Briten stimmen für politischen Wandel

Nachdem die Konservativen 14 Jahre lang das Sagen in Großbritannien hatten, neigt sich ihre Regierungszeit jetzt offenbar dem Ende zu. Denn das Vereinigte Königreich verlangt nach politischem Wandel. Die Wähler wenden sich von den Tories ab. Nicht einmal die Hälfte der von Konservativen gehaltenen Kreis- und Gemeinderatssitze, die jetzt neu zur Wahl standen, scheinen bei den Tories verblieben zu sein.

Alles deutet darauf hin, dass die Konservativen auf einem Rekordtief ihrer Geschichte angekommen sind. Für Regierungschef Rishi Sunak ist das Kommunalwahl-Ergebnis jedenfalls ein harter Schlag. Noch vor Jahresende muss er Unterhauswahlen ansetzen. Diese Wahlen waren der Test dafür. Und immer mehr Bürger scheinen inzwischen die Geduld mit Sunak und seiner Partei verloren zu haben. Die Sparpolitik des früheren Premiers David Cameron hat bis heute schlimme Folgen gezeitigt. Das Maß an Armut im Lande ist erschreckend. Der Niedergang der öffentlichen Dienste, vor allem des Gesundheitswesens, gilt als ein nationaler Skandal. Gemeinden gehen bankrott. Der Post-Brexit-Unmut ist mit Händen zu greifen. Feierliche Versprechen eines Neubeginns sind nicht eingelöst worden. Während der Premier noch immer emsig Sozialhilfe reduziert und Steuern senkt, verlangen seine Landsleute ausreichende Finanzierung staatlicher Dienstleistungen und mehr Hilfe für alle, die auf Hilfe angewiesen sind.

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